Auszug aus dem Vereinsleben
Im Jahr 2021 gab es nur ein Thema und dieses lautete nach wie vor Covid 19. Die Pandemie war täglich präsent, sorgte auch für ausgiebig Gesprächsstoff und liess sich nur schwer umgehen. Was früher die Gespräche übers Wetter waren, waren nun die Gespräche über Covid 19. Anstatt über Temperaturen, Witterung und wie man sich gerade so kleiden sollte, wurde nun über die Fallzahlen, die schwere der Verläufe und die ergriffenen Massnahmen diskutiert. Eine Welle folgte der nächsten und man wusste nie so recht, was der nächste Monat mit sich bringt. Die Übersicht über die zum Teil einschneidenden Massnahmen zu behalten war schwierig, da sie ständig auf die aktuelle Situation angepasst wurden. Woher der Virus stammte, ist bis heute unklar und man wir es wohl auch nie erfahren.
Trotz allem liessen wir uns nicht unterkriegen und konnten nichtsdestotrotz einige schöne Momente zusammen erleben. Einige der Ereignisse sind in diesem Bericht festgehalten.
Winter 2. Lockdown
Das Jahr 2021 startete schlecht. Gleich zu Beginn am 13. Januar hatte der Bundesrat wie schon letztes Jahr einen Lockdown beschlossen, welcher ab 18. Januar galt. Die Primarschulen durften diesmal jedoch offenbleiben, die Restaurants sowie die Kultur-, Sport- und Freizeitanlagen wurden zuvor schon geschlossen. Schon gegen Ende 2020 hatten sich die Fallzahlen erhöht und über die Festtage hatten sich dann viele zusätzlich infiziert. Die 10 m Saison konnte nicht zu Ende geführt werden.
Dieses Jahr im Mai hätte eigentlich unser Jubiläumsschiessen für das 100-jährige Bestehen stattfinden sollen. Dieses haben wir anfangs Jahr am 15. Januar an einer Vorstandsversammlung kurz nach Verkündigung des Lockdowns schweren Herzens abgesagt. Ab 18. Januar galten Vorstandsversammlungen in physischer Form als verboten. Das Fest haben wir sogleich um zwei Jahre verschoben mit der Hoffnung, dass es im Jahr 2023 wieder besser ausschaut. Kurz darauf wurde vom EASV entschieden, dass Schiessanlässe fortan als Fernwettkampf durchgeführt werden dürfen.
Frühling Lockerungen
Am 17. Februar liess der Bundesrat verkünden, dass ab 1. März ein Teilöffnung geplant ist. Läden des nicht täglichen Gebrauchs, Museen, Bibliotheken, Zoos sowie Sport- und Freizeitanlagen im Freien durften wieder geöffnet werden. In der genannten Einrichtung galten jedoch Maskenpflicht und die Personenanzahl war begrenzt. So war es auch für uns wieder möglich ab 1. März im Freien zu trainieren und somit konnten wir mit der 30 m Saison starten. Auch bei uns galt einen Mindestabstand von 1.5 m ansonsten galt Maskenpflicht. In der Schiessanlage durften sich maximal 15 Personen befinden und der Zutritt war für auswärtige Personen verboten. Per 19. April durften dann auch Restaurant wieder ihre Terrassen und Gartenwirtschaften öffnen und ab 31. Mai wurden dann auch die Innenräume unter Einhalt der Maskenpflicht wieder zugänglich gemacht. Die Anzahl zulässiger Personen wurde ebenfalls wieder erhöht.
Die meisten Schiessanlässe wurden dann im Frühling tatsächlich als Fernwettkampf durchgeführt. Die Teilnehmerzahl war überraschend gut und es wurden nur wenige Anlässe abgesagt. Die Scheibenkartons konnten im eigenen Schiessstand geschossen werden und wurden danach zur Auswertung eingesandt.
Das alljährliche Volksschiessen mussten wir wie bereits letztes Jahr leider absagen.
Sommer weitere Lockerungen und Zertifikatseinführung
Bereits im Frühling haben sich viele Personen gegen Covid 19 impfen lassen. In Abhängigkeit der Lockerungen nahm auch die Impfbereitschaft ab. Eine Lösung musste her und der Bundesrat beschloss eine Zertifikatspflicht einzuführen. Ganz unerwartet war dieser Schritt jedoch nicht, da einem das Zertifikat bereits bei der zweiten Impfung unter persönlicher Einwilligung ausgestellt wurde. Seit 1. Juli galt in der Schweiz für Grossanlässe wie Konzerte oder Sportveranstaltungen eine Zertifikatspflicht. Pünktlich auf die Sommerferien wurde in allen Bereichen massiv gelockert. So entfiel bei uns ebenfalls die Maskenpflicht und die Schiessanlage durfte wieder durch auswärtige Personen betreten werden. Dies ermöglichte es uns wieder Schiessfeste vor Ort zu besuchen. Ursprünglich im Juni und im August nachgeholt war das ZKAV Verbandsschiessen in Uhwiesen das erste Schützenfest, welches wir als Verein wieder besuchen konnten.
Herbst Verschärfungen
Nach den Sommerferien stiegen die Fallzahlen wieder spürbar an. Geschuldet war dies Ferienrückkehrern aus Destinationen, wo das Virus besonders stark grassierte und es kaum Massnahmen gab, die eingehalten wurden. Ebenso wurde an Flughäfen und Grenzübergängen die Gesundheit der Reisenden nicht kontrolliert und eine neue Virusvariante konnte sich problemlos ausbreiten. Bei der neuen Virusvariante handelt es sich um die Delta-Variante, welche besonders schwere Verläufe hervorrief und sich ebenso gut verbreitete. Eine Impfbereitschaft war mittlerweile in der Bevölkerung kaum nach vorhanden. So beschloss der Bundesrat daher ab 13. September die Ausweitung der Zertifikatspflicht, um gezielt Druck auf die ungeimpften Personen auszuüben. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung in der Schweiz, welcher doppelt geimpft war, lag zu dieser Zeit bei ca. 55 Prozent. Der Bundesrat strebte jedoch eine deutlich höhere Quote an. So war es ungeimpften und ungenesenen Personen fortan verboten die Innenräume von Restaurants, Kinos oder Fitnesscenter aufzusuchen. Der Unmut, der sich bereits im Frühling und im Sommer in der Bevölkerung bemerkbar machte, hatte nun im Herbst seinen Höhepunkt erreicht. Es kam daher im Herbst zu unzähligen Kundgebungen in der ganzen Schweiz mit mehreren zehntausend Personen. Aber auch im Ausland, wo eine vergleichbare Strategie gefahren wurde, wurde demonstriert. Die Meinungen gingen zu dieser Zeit in der Bevölkerung weit auseinander. Die Massnahmen wurden beinahe wöchentlich angepasst und verschärft. Eine Planung war daher immer schwierig.
Wir hatten indes im Herbst Nachholbedarf und konnten trotz widriger Umstände drei gut in Erinnerung bleibende Anlässe durchführen.
11.09.2021 Ehrenpäsidentenfeier für Hans Bührer
Am 11.09.2021 gelang es uns Hans Bührer mit seiner Ehrenpräsidentenfeier zu überraschen und ihm feierlich die Ehrenkanne zu übergeben. Zwar hatten wir ihn bereits 2019 zum Ehrenpräsidenten ernannt und ihm diese Feier auch versprochen, jedoch konnten wir den Umständen geschuldet nie eine Feier organisieren. Dies konnten wir im September nun nachholen und so feierten wir im kleinen Kreise, die Verdienste von Hans Bührer. Hans Bührer war 2. Schützenmeister von 1974 bis 1982 und ab 1982 bis 1994 war er dann 1. Schützenmeister, was bereits einer Amtsdauer von 20 Jahren entspricht. 1987 erhielt Hans Bührer die Ehrenmitgliedschaft im Verein. Von 1994 bis 2019 amtierte er als Vereinspräsident, was weitere 25 Jahre im Vorstand bedeutete. 2019 ernannte man ihn an der Generalversammlung zum Ehrenpräsidenten. Auch heute noch ist er als Beisitz im Vorstand tätig. Er ist also bis dato seit 52 Jahren im Verein und seit 47 Jahren im Vorstand.
28.10.2021 Werner Meier zu Besuch
Am 28.10.2021 bekamen wir überraschend Besuch aus dem hohen Norden. Werner Meier, Ehrenmitglied des ASVT, kam uns von Struckum, welches in Deutschland liegt, besuchen. Wir liessen es uns nicht nehmen, ihn gebürtig zu empfangen. Die ehemalige Feuerwehr Hutzikon und der ASVT organisierten zusammen einen gemütlichen Abend mit Abendessen. Leider war die Teilnehmerzahl begrenzt, da im privaten Rahmen lediglich noch Treffen bis 30 Personen ohne Zertifikat möglich waren. Doch dies konnte der Freude nichts anhaben und wir konnten zusammen mit der Feuerwehr Hutzikon einen schönen Abend verbringen. Wir freuen uns jetzt schon auf den nächsten Besuch von Werner Meier, der bestimmt folgen wird.
05.11.2021 Absenden 2021
Am 05.11.2021 konnten wir unser Absenden planmässig durchführen und konnten auch unseren 100-jährigen Geburtstag noch etwas feiern. Leider war es uns dieses Jahr nicht möglich auch noch Familienmitglieder oder Helfer mit einzuladen, wie wir das eigentlich sonst immer machen. Gegönnt haben wir uns ein feines Raclette vom Tulpenbaum in Neubrunn sowie eine sehr leckere Geburtstagstorte von der Bäckerei Voland in Steg.
Winter Vorzeichen 3. Lockdown
Im Winter zeichnete sich neues Ungemach ab. Nach der Delta-Variante folgte nun auch noch die Omikron-Variante. Es wurde befürchtet, dass es sich diesmal bei der hochansteckenden Omikron-Variante um keine Welle, sondern um eine Wand handeln wird. Aus Angst die Spitäler zu überlasten ergriff der Bundesrat vor den Festtagen weitere Massnahmen. Die dritte Impfung wurde im Eiltempo freigegeben und die Zertifikatspflicht erneut verschärft. Die Zertifikatspflicht war nun auch im Schützenhaus angekommen. Der Zutritt war lediglich noch geimpften oder genesenen Personen und unter Einhaltung der Maskenpflicht auch beim Schiessen gestattet.
Abschied von Vereinsmitgliedern
Leider mussten wir uns dieses Jahr auch gleich von drei langjährigen Vereinsmitgliedern verabschieden. Sie werden uns bestimmt immer in bester Erinnerung bleiben.
Anton Reichmuth 24.04.1934 bis 08.04.2021
Vereinsmittglied seit 1970
Ehrenmitglied seit 1991
Karl Gasser 26.04.1938 bis 21.05.2021
Vereinsmittglied seit 1969
Ehrenmitglied seit 1984
Vorstand von 1970 bis 1990
Revisor von 1990 bis 2021
Hans-Rudolf Furrer 12.05.1941 bis 20.11.2021
Mitglied im Verein seit 1970
Ehrenmitglied seit 1994
Vorstand 1972 bis 2000
Abschliessende Worte des amtierenden Präsidenten
Ich denke trotz allem haben wir das Jahr gut gemeistert. Ich hoffe, dass sich im Verlauf des nächsten Jahres alles wieder ein wenig normalisiert, so dass wir uns wieder ganz dem Armbrustschiessen widmen können und uns wieder übers Wetter unterhalten können.
Ich möchte mich, aber auch im Namen des Vorstandes bei allen Mitgliedern und Sympathisanten sowie Helfern ganz herzlich für das Engagement sowie für die Unterstützung dem ASVT gegenüber bedanken. Ohne euch wäre dieser momentane Vereinserfolg nicht möglich.
Ich wünsche allen für das kommende Vereinsjahr aber auch privat alles Gute und hoffe auf weiterhin grossartige Unterstützung.
Vielen Dank.
Euer Präsident
Philipp Geitner